Rede des Stadtverordneten Andreas Lobenstein zu Antrag NR 672 der CDU („Schiedsrichter schützen – Platzverbote vereinfachen“) mit den Dazuanträgen NR 687 und NR 688.
Sehr geehrte Frau Vorsteherin,
werte Kollegen!
Die AfD-Fraktion unterstützt bei diesem Tagesordnungspunkt die Anträge NR 672 und NR 688 der CDU, ohne den Antrag der Koalition, also die NR 687, abzulehnen. Warum? Nun, wir anerkennen selbstverständlich die guten Absichten des Antrags „Frankfurter Erklärung – Gemeinsam gegen Gewalt im Fußball“. Wer bitte schön ist schon für Gewalt im Fußball? Wir nicht. Wir haben aber schon so unsere Zweifel, ob ein Mehr an Appellen und Sozialpädagogik zum erwünschten Resultat führt. Nichts gegen Deeskalationstrainings, aber dazu gehört halt auch immer das Wohlwollen beider Seiten. Diejenigen, die eskalieren, werden mitunter auch einer etwas härteren Ansprache bedürfen, fürchte ich. Deswegen favorisieren wir den Vorschlag, den die CDU am Beispiel des Essener Wegs eingebracht hat: die Satzung für die Frankfurter Sportplätze zu ändern und hier ein Platz- und Betretungsverbot ausdrücklich zu regeln und zu vereinfachen. Denn manchen wird man eben auch beim besten Willen mit gutem Zureden allein nicht beikommen.
Interessant war bei der letzten Sportausschusssitzung die Antwort eines Vertreters des Hessischen Fußball-Verbands auf die durchaus berechtigte und naheliegende Frage der Kollegin Julia Eberz, warum es fast immer nur beim Fußball auf allen Ebenen zu Gewaltexzessen komme und man dergleichen vom Handball oder Eishockey weniger beziehungsweise überhaupt nicht höre. Ich hoffe, ich habe dich korrekt zitiert. Nun, das sei, kam zur Antwort, erstens auf die dominierende Stellung des Fußballs im Vergleich zu anderen Sportarten zurückzuführen. Andererseits sei es aber natürlich auch ein gesellschaftliches Phänomen, das sich nicht auf den Fußball beschränke. Warum würden immer öfter auch Polizisten oder Feuerwehrleute und Rettungskräfte angegriffen? Das sei doch genauso wenig nachvollziehbar. Dem kann man nur zustimmen, und wahrscheinlich liegt auch hier der Schlüssel, um in Richtung Lösung der Probleme zu kommen.
Ich hätte da so ein paar Erklärungsansätze, aber angesichts der fortgeschrittenen Stunde sowie der Komplexität des Themas möchte ich das an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Den einen oder anderen im Plenum könnte das darüber hinaus womöglich verunsichern.
Vielen Dank!
(Beifall)