Gewalt unter Fußballspielern systematisch aufspüren und verhindern
Die Antwort des Magistrats auf eine Anfrage der AfD-Fraktion mit dem Thema Gewalt im Amateurfußball ist ein klassisches Beispiel dafür, wie man mit den falschen Fragen zum gewünschten Ergebnis kommt. Das sagt Horst Reschke, sicherheitspolitischer Sprecher der AfD im Römer. Wie die FAZ am Freitag meldetet, sähen der Magistrat und der Fuß- ballkreis Frankfurt keine regelmäßigen Gewaltausbrüche im hiesigen Amateurfußball. Der Sportdezernat habe in Zusammenarbeit mit dem Fußballkreis einen Bericht verfasst, und in diesem die Einschätzung der AfD-Fraktion im Römer als ‚nicht zutreffend‘ bezeichnet. So hatte die AfD seinerzeit den in der FAZ dargelegten Fall eines Spiels zwischen Gast- geber FC Mainfeld und Germania 08 Ginnheim in Niederrad als Grundlage für ihre Anfra- ge genommen. Hier sei ein Streit zwischen zwei Spielern in einer massiven Schlägerei eskaliert, wobei die Aggression nach Zeugenaussagen von Spielern des FC Mainfeld ihren Anfang genommen habe. So äußerte ein Beteiligter, die Spieler seien komplett ausgeras- tet und hätten mit Sätzen gedroht wie: ‚Ich finde heraus, wo du wohnst, und steche dich ab‘. Die herbeigerufene Polizei habe die Lage klären können. Straftaten seien daraufhin weder angezeigt noch von den Beamten festgestellt worden.
„Schon in dem genannten Ausgangsfall, bei dem keine Straftaten durch die Polizei festge- stellt worden sein sollen, liegt dies daran, dass sie das Strafgesetzbuch (StGB) nicht mehr kennen“, so Reschke. Die Androhung ‚ich steche dich ab!‘ stelle eine Straftat gemäß § 241 StGB dar und könne mit Haft bis zu einem Jahr geahndet werden. „Wie oft Gewalt beim Fußball wirklich auftritt, könnte z.B. eine anonyme Befragung der Schiedsrichter offenle- gen. Anonym deshalb, weil es oft gute Gründe gibt, darüber nichts in den Spielberichten zu vermerken“, fährt der AfD-Stadtverordnete fort. Der gleiche kriminologische Ansatz be- stehe darin, im Sinne klassischer Opferbefragung einmal Umfragen bei den Spielern vor- zunehmen. Nicht zuletzt wäre es besonders interessant zu erfahren, wie viele Einsätze es durch die Frankfurter Polizei gegeben habe und warum diese inzwischen auch kleine Spiele vorsorglich überwache. „Auf dieser Grundlage würde die AfD gerne weitere Ge- spräche mit dem Sportdezernenten oder dem Fußballkreis Frankfurt führen“, schließt Reschke.
Link zum Magistratsbericht: