Rede der Stadtverordneten Anna Nguyen zu den Anträgen NR 504, NR 512 und NR 513 zur Schließung der Bindung-Brauerei in Frankfurt
Sehr geehrter Herr Vorsteher,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Auch wir bedauern, dass der Radeberger- Konzern wegen hoher Verluste die Binding-Brauerei in Frankfurt schließen wird. Seit Jahren hat es am Frankfurter Produktionsstandort erhebliche Überkapazitäten gegeben. Wie einige von Ihnen wissen, hat der Bierkonsum pro Kopf immer weiter abgenommen. Die staatlich verordneten Coronamaßnahmen und vor allem die selbst verursachte Energiekrise haben dem Standort nun den Rest gegeben.
(Beifall)
Wissen Sie was? Binding ist nicht das einzige Opfer. Auch Possmann geht die Kohlensäure aus. In ganz Deutschland müssen derzeit Betriebe schließen, und das war nur der Anfang. Für die 150 betroffenen Beschäftigten bei Binding werden mit den Arbeitnehmervertretungen, Zitat: „wo immer möglich, sozialverträgliche Lösungen gesucht, etwa Altersteilzeitangebote oder Jobs an anderen Standorten der Gruppe“. Der Konzern und die Arbeitnehmervertretung brauchen dazu nicht die Stadtverordnetenversammlung, die dabei Händchen hält.
(Beifall)
Deswegen lehnen wir die Anträge von Koalition und CDU ab. Auch den Antrag der LINKEN. lehnen wir ab. Es ist verständlich, dass sie in ihrem Antrag fordert, dass der Standort und die Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen, aber hier wird wieder nur an den Symptomen herumgedoktert. Setzen Sie sich doch einmal für eine bezahlbare Energieversorgung und einen höheren Bierkonsum ein. Dann wird vielleicht irgendwann wieder Bier in Frankfurt gebraut.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
(Beifall)