Rede des Stadtverordneten Patrick Schenk zu Antrag NR 329 der CDU („Psychosoziale Unterstützung für Kinder“)

Frau Vorsteherin,

liebe Kolleginnen und Kollegen!

Schon in meiner Studienzeit gelangte mir ein Buch in die Hände mit dem Titel „Die Leiden an der Gesellschaft und die gesellschaftlichen Leiden“. Wer sich mit Kinder- und Jugendpsychologie sowie der dazugehörigen Literatur beschäftigt, der weiß, dass es im post- aber auch im präpubertären Alter immer wieder zu suizidalen Gedanken und leider auch zu suizidalem Verhalten kommt. Insofern hat dieses Thema eine absolute Daseinsberechtigung und ist auch in einer Stadt wie Frankfurt am Main wichtig.

Wir haben es mit zwei Anträgen zu tun, Frau Kollegin Fischer hat darauf hingewiesen. Der erste Antrag, der dieses Thema angesprochen hat, ist von der CDU, der zweite Antrag von der Koalition, die nach etwas über einem halben Jahr das Thema in einer unglaublich geballten Form ebenfalls aufgreift und in einen sehr, sehr umfangreichen, acht Punkte umfassenden Antrag münden lässt. Um es vorwegzunehmen: Wir von der AfD werden beide Anträge geschlossen mit Prüfung und Berichterstattung votieren. Wir möchten dem Magistrat damit auch den größtmöglichen Handlungsspielraum zum Inhalt der Anträge geben, um das umzusetzen, was für richtig erachtet wird. Es sind zum großen Teil ohnehin schon Prüfungsaufträge an den Magistrat.

Ein Thema ist nicht angesprochen worden, das ich für sehr wichtig halte. Die Einzige, die darauf eben Bezug genommen hat, ist Frau Dalhoff. Es ist so, dass die Anträge überhaupt nicht erkennen lassen, was das für ein riesiges Arbeitsprojekt für den Magistrat bedeutet. Wir hatten im Ausschuss darüber gesprochen, und wer die Gestik und die Mimik der Vertreter aus dem Jugend- und Sozialamt etwas beobachten konnte, wusste, dass ihnen die Schweißperlen auf der Stirn stehen. Es soll nämlich mit unglaublich vielen Stakeholdern etwas entwickelt werden, das sich in der Tiefe und Tragweite noch gar nicht endgültig bestimmen lässt. Ich muss der Kollegin Fischer recht geben, denn wenn Sie das in der Größe, in der Tiefe umsetzen wollen, dann kostet das zum einen Zeit. Es wird dauern, bis Sie das Ziel erreichen, das Sie eigentlich erreichen wollen. Und zum anderen kostet es Geld, sehr viel Geld. Das hat der Kämmerer sicherlich so nicht im Portfolio. Die Zahlen, was ein solches Projekt kosten wird, werden uns, da bin ich mir relativ sicher, zu Anfang des nächsten Jahres erreichen. Das ist, wenn Sie es mit der richtigen wissenschaftlichen Expertise betreiben wollen, für lau nicht machbar. In einer Zeit, in der die Stadt vor unglaublich großen Herausforderungen steht, hätte es nach unserer Auffassung ein etwas bescheidenerer, ein etwas kleinerer und in der Sache sehr viel zielführenderer Antrag auch getan. Denken Sie vielleicht einmal darüber nach.

Vielen Dank!

                              (Beifall)