Rede des Fraktionsvorsitzenden Patrick Schenk zum Magistratsbericht B 389 („Erfahrungsbericht der Koordinierungsstelle Kinder zur Lebenssituation Frankfurter Kinder“)
Frau Vorsteherin,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Als langjähriges Mitglied im Sozialausschuss freue ich mich immer, wenn wir solche Berichte vorgelegt bekommen. Sie zeigen, dass der Magistrat und das Kinderbüro nicht untätig ist und mit anderen zusammenarbeitet. Ich habe mich bei der Lektüre dieses Berichtes aber schon ein bisschen gewundert. Darin geht es um Kinder, Essen, Partizipation in Kindertageseinrichtungen. Wir hatten vor langer Zeit eigentlich mal die Idee des spielerischen Lernens, also Kindern relativ flüssig, spielerisch und mit Leidenschaft Wissen zu vermitteln und sie dann irgendwann – ich sage es mal so – auch zu kritischen Bürgern dieser Gesellschaft zu erziehen. Davon lese ich in diesem Bericht wenig. Es scheint mir ein Bericht zu sein, der Teamfähigkeit erzeugen will bei Kindern einer Altersgruppe, die, wie ich finde, ihre Meinung zum Teil schon sehr lautstark äußern können und die eigentlich etwas brauchen, was eine Richtung vorgibt. Und da bin ich beim letzten Satz dieses Berichtes. Da scheint ein Widerspruch zu existieren. Es heißt nämlich am Schluss dieses Berichtes: „Die Maxime des pädagogischen Handelns muss der Respekt gegenüber der kindlichen Entscheidung sein.“ Wenn man das Wort Pädagogik übersetzt – ich bin froh, dass ich einen Althistoriker, nein, Entschuldigung, zwei Althistoriker in meiner Fraktion habe, die mir erklärt haben, dass paidagogos sich zusammensetzt aus pais und agein und bedeutet, Kinder zu führen -, dann scheint mir das ein Widerspruch zu sein, denn Pädagogik möchte das auch heute noch. Ich hätte mir gewünscht, dass wir dahin zurückkehren, wo ich angefangen habe, Kinder- und Jugendpolitik zu machen, nämlich Kinder zu führen, ihnen Wissen und Selbstbewusstsein mitzugeben. Davon erkenne ich hier leider nichts.
Vielen Dank!
(Beifall)